Ich freue mich, das ich euch heute gleich nochmal ein paar Bilder samt Interview zeigen kann. Schliesslich kommt es nicht so häufig vor, das ich Bilder veröffentlichen kann. 1-2 schon mal, aber eine größere Auswahl, das ist schon selten.
Johanna ist gefühlt der Typ Frau, der liebend gerne einmal Bilder von sich machen lassen möchte. Aber irgendwas bremst sie dann doch aus, und Frau schiebt es dann wieder vor sich her.
Dann, Samstag Morgen, ich sitze mit meinem Kaffee im Studio, und weiß eigentlich nicht, wer da gleich vor meiner Tür steht. Nur ein Bild auf Instagram, nur die wichtigsten Infos vorab geklärt, kein Smalltalk. Also für mich auch eine Überraschung. Aber lest selbst:
Ivo: Hallo Johanna. Schön das du da bist und vielen Dank, das wir dieses kleine Interview machen können. Gleich einmal die Frage vorab. Wie lange denkst du schon darüber nach, dich fotografieren zu lassen? Speziell natürlich von mir.
Johanna: Deine Arbeit als Fotograf verfolge ich schon seit 10 Jahren auf Facebook & mittlerweile auch auf Instagram. In all den Jahren habe ich schon oft gedacht: solche professionellen, ästhetischen Bilder hätte ich auch gern von mir – aber ich konnte mich nie überwinden, diesen Gedanken Realität werden zu lassen. In den letzten Monaten habe ich mich dann immer öfter dabei ertappt, wie ich deine Instagram – Seite durchstöbert habe & die Lust und Neugierde so langsam größer wurden als meine „Angst“. Vielleicht hatte ich jetzt auch endlich den Mut, weil der nächste Geburtstag vor der Tür steht & ich dachte: wenn ich weitere 10 Jahre warte, dann werde ich mich erst recht nicht mehr vor deine Kamera trauen.
Ivo: Da drängt sich mir die Frage auf, warum? Ich sehe eine fotogene junge Frau, die eigentlich kein Problem damit haben sollte, sich fotografieren zu lassen.
Johanna: Ich denke, das lässt sich mit einem einzigen Wort erklären: Selbstzweifel.
Lange Haare, ein praller Po, schön geformte Brüste, die perfekte Haut .. gerade in Zeiten von Social Media ist all das für viele jungen Frauen mittlerweile fast so wichtig wie ein guter Schulabschluss. Wer da nicht gerade vor Selbstbewusstsein nur so strotzt, sich ständig vergleicht & selbst unter Druck setzt, kann wahrscheinlich nachempfinden, dass ich daran gezweifelt habe, ob ich mich so leicht bis gar nicht bekleidet vor deiner Kamera wohl & schön fühle. Tja, dann kam die Überraschung: ich habe mich noch nie schöner gefühlt.
Ivo: Das musste ich jetzt selber erstmal sacken lassen. Man vergisst in seiner Routine schnell mal die Tragweite der Bilder. Was es in dem Gegenüber auslöst und bewegt. Und ich finde es gerade interessant, wenn sich jemand abhebt von dem ganzen Einheitsbrei. Man (Frau) ist doch sonst nur eine von vielen. Genau diese Dinge, die nicht jede hat, machen einen doch am Ende aus.
Johanna: Das ist etwas, was ich durch das Shooting mit dir verstanden und zum ersten Mal als positiv empfunden habe. Da gibt es keinen Instagram – Filter, der deine Haut glättet, deine Wimpern verlängert und dir zeigt, wie sich deine Gesichtszüge verändern müssten, um dem vermeintlichen Ideal zu entsprechen. Die Bilder zeigen eine Außenperspektive, die man durch die beliebte Selfie – Funktion überhaupt nicht mehr einnehmen kann .. und dann sieht man sich ganz plötzlich mit anderen Augen.
Ivo: Wir hatten ja vorab nur allgemein geklärt, das es Boudoir Bilder werden sollten. Du kamst also nicht mit dem direkten Wunsch, alle Hüllen fallen zu lassen? Sicherlich bedingt durch deine Selbstzweifel?!
Johanna: Genau, alle Hüllen fallen zu lassen, war ursprünglich nicht mein Plan. Vielleicht hat mich der Gedanke unterbewusst gereizt, aber ehrlich gesagt habe ich auf der Fahrt zu dir darüber gestaunt, dass ich dir vor lauter Nervosität nicht doch wieder abgesagt habe – an unbekleidete Bilder war also kurz vor Shootingbeginn eigentlich nicht mehr zu denken .. und dann sind sie ja doch wie von selbst entstanden.
Ivo: Viele sagen mir, dass sie das zum ersten Mal vor einer Kamera stehen und garnicht wissen, wie sie posen sollen. Dir ging es da nicht anders, oder?
Johanna: Überhaupt nicht. Dass du mir am Anfang, als ich sowieso noch etwas verkrampft war, ein paar Tipps gegeben hast, wohin ich schauen oder wie ich mich bewegen kann, hat mir sehr geholfen. Und auch, dass du selbst kein Fan von festen Posen bist.
Was ich nie gedacht hätte: mich zu bewegen fiel mir umso leichter, je weniger ich bekleidet war.
Ivo: Verrückt 🙂 Wie kommt es jetzt, wenn man dann doch so viele Jahre an sich gezweifelt hat, das du sogar Bilder für alle via Internet freigibst? Widerspricht sich ja schon irgendwie.
Johanna: Selbstzweifel sind nach so vielen Jahren natürlich nicht von heute auf morgen verschwunden, aber auf die schönen Ergebnisse bin ich sogar ein bisschen stolz, ohne dass das Ganze mit Arroganz oder Aufmerksamkeitsstreben verbunden ist. Gegen freizügige Bilder habe ich rein gar nichts, ich habe sie mir ja vorher von anderen auch angeschaut und bewundert – hatte sie nur selbst nicht von mir. Wir zeigen damit nichts Verbotenes oder Unästhetisches, deine Bilder & auch das gesamte Shooting sind absolut professionell & stilvoll .. und vielleicht traut sich ja die ein oder andere Zweiflerin, nachdem sie meine „Geschichte“ gelesen hat.
Ivo: fällt dir sonst noch irgendwas ein, das für dich wichtig war, vorher, währenddesssen und nachdem du die Bilder gesehen hast?
Johanna: Wichtig war mir die vertrauensvolle Atmosphäre – ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, irgendetwas zu tun, mit dem ich mich nicht hundertprozentig wohlfühle. Auf genau so eine Atmosphäre habe ich vor dem Shooting gehofft & auch die Bilder spiegeln sie wider.
Ivo: Ich danke dir für deinen Besuch, deine wunderbaren Worte und freue mich auf das nächste Fotoshooting.
Wem es ähnlich geht, kann mir gerne Schreiben. Zum drüber Reden, zum Termin ausmachen, zum Feedback geben.
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