Ich bin ja nicht so der Podcast-Hörer, einzig den von Andreas Jorns höre ich mir fast regelmäßig an. Dadurch wird mir auf Spotify natürlich auch etwas in diese Richtung vorgeschlagen. Hängengeblieben bin ich bei einer Folge vom Boudoir Podcast. Darin ging es um Hochzeitsboudoir Shootings, also Brautboudoir, was ja eigentlich eine wunderbare Sache ist. Am Abend vor der Hochzeit hat man alle wichtigen Sachen da, verbringt die Nacht meist getrennt voneinander, in einem Hotelzimmer. Beste Voraussetzungen für diese Art der Bilder. Das wäre doch mal ein besonderes Geschenk für den werden Mann, wenn auf seinem Platz am nächsten Tag ein paar tolle Bilder liegen. Hier ein paar Eindrücke aus dem Jahre 2016 glaube ich, als wir in der Villa Altenburg in Pößneck, solche ein Shooting nachgestellt hatten.
Nun etwas anderes. Ich wollte eigentlich nicht darüber schreiben, denn man sollte ja nur positive Dinge zeigen oder posten, weil negative Dinge mehr im Kopf hängen bleiben als andersherum. Aber vielleicht ist es ja besser, den ein oder anderen ein wenig aufzuklären.
Situation; Junge Frau hat Spaß am fotografiert werden, lässt auch gute Aktfotos machen und wird von Fremden und Freunden dafür verurteilt.
„Wie kannst du sowas nur machen“, „das Internet vergisst nie“, „und dann noch kostenlos.“ „Der Fotograf verdient damit ein Haufen Kohle“ usw usw.
Die meisten Sätze hat wohl jeder schonmal gehört, der sich irgendwie mit Fotografie beschäftigt.
Die erste Reaktion auf solche Sätze; es ist einfach ihr Leben. Sie kann machen was sie will. Kommt ja keiner zu schaden. Müßte ja eigentlich schon reichen. Sollte man meinen.
Aber da die meisten sich natürlich nur oberflächlich mit allem beschäftigen, muß man es doch genauer erklären. Bei normalen Kundenaufträgen wird ja nix veröffentlicht. Deswegen werde ich ja für diese Aufträge bezahlt. Aber bei freien Arbeiten ist das eben ein wenig anders.
Nehmen wir das Beispiel meines Bildbandes. Sind ja Aktfotos, die im Grunde verkauft werden. Fotograf bereichert sich. Model bekommt nur ihre Bilder und den fertigen Bildband. Mehr sehen Aussenstehende ja nicht.
Dummerweise steckt da dennoch mehr drin. Hier vorallem, die Suche nach den Locations. Die stehen ja nicht vor der Tür. Stunden der Suche, Kilometer mit dem Auto, zu Fuß, mit dem Fahrrad. Okay, kann man auch als Freizeitspaß deklarieren. 🙂
Das Fotografieren geht natürlich auch nur mit der passenden Ausstattung. Gut, da ist jeder selber schuld, wieviel Geld er in Kamera und Objektive steckt. Geht ja auch mit dem Handy zur Not 😉 Und ausserdem hat der Fotograf das Zeug ja schon, und kauft es nicht extra für diesen Tag.
Dann die Bildbearbeitung. Lightroom und Photoshop gibts ja schon für nen 10er im Monat. Also auch ein Schnäppchen. 3 Knöpfe drücken und fertig. Jedoch beim Erstellen des Bildbandes braucht man dann doch noch 2-3 Tage, bis alles sitzt wo es hin soll.
Ein halbes Jahr später dann bei der Druckerei bestellt und sich an 50 Stück erfreut. Verkaufspreis so niedrig gehalten, das die Druckkosten gedeckt sind. Noch ein Lesezeichen dazu. Achja, 10 Stück kostenlos in der Familie verteilt, den Modellen noch jeweils eins.. und zack, biste ein reicher Fotograf. Man sieht, der Fotograf verdient sich eine goldene Nase damit.
Ich hoffe man liest den leichten Sarkasmus heraus. Stunden, Tage der Planung, wochenlange Modelsuche, Monate des Zweifelns, ob es sich überhaupt lohnt, ob es irgendjemand kauft? Alles vergessen, wenn man es in den Händen hält. Es stolz irgendwann mal seinen Kindern zeigen kann. Etwas, das in Bücherregalen steht, und nicht versauert auf einer Festplatte, die irgendwann abschmiert. Der Gedanke, das meine Enkelkinder es irgendwann ihren Freunden zeigen, und stolz sagen, das hat mein Opa gemacht. Das macht mich reich. Also haben die Leute doch irgendwie recht. Ich habe mich bereichert 😉